Mit der 1969 in Essen geborenen Marion Poschmann kommt eine Autorin in den Literarischen Salon und auf die Bühne zu Guy Helminger und Navid Kermani, deren Erzählen die Kunst der Zerbrechlichkeit zelebriert. Wie ein Windhauch lassen ihre Sätze die Geschehnisse aufwirbeln. Egal ob die Protagonistinnen – ihre Helden sind fast immer Frauen – in Japan herumirren oder in einer Waldhütte wohnen, immer weiß Poschmann den Geist der Natur in ihre Zeilen zu weben. In ihren Büchern greift Magie um sich, die stets aus der konkret beschriebenen Realität der bürgerlichen Gesellschaft erwächst. Nicht umsonst hat die begnadete Formvirtuosin, deren Bücher voll feinsinnigem Humor sind, sowohl Preise für Poesie als auch für Prosa sowie Essays verliehen bekommen, zuletzt den renommierten Joseph-Breitbach-Preis. Ihren letzten Roman Chor der Erinnyen (Suhrkamp) über eine Mathematiklehrerin, deren fest gefügtes Weltbild zerbricht, nannte die FAZ »sprachlich ein Fest, eine leider nur knapp zweihundert Seiten währende Erholung von all der banal alltagssprachlichen Prosa, die weite Teile der deutschen Gegenwartsliteratur ausmacht.« »Ein Zauberkunststück in Form und Inhalt«, pflichtete die Frankfurter Rundschau bei: »Der Roman hält eine Vieldeutigkeit aus, die ihresgleichen sucht …« Wir freuen uns auf einen Abend voller Ambivalenz, Leichtigkeit und Bilderkraft.
Veranstaltungspartner: Stadtgarten, Konrad-Adenauer-Stiftung, Kulturamt der Stadt Köln, Buchhandlung Klaus Bittner