Literaturkalender Köln

Eine Initiative vom Literaturhaus Köln

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In den 1950-1990er Jahren wurden weit über 10 Millionen Kleinkinder und Jugendliche in Deutschland in Erholungsheime öffentlicher, kirchlicher und privater Träger verschickt. Viele kamen traumatisiert zurück. Sie erlebten in den Heimen Missachtung und Misshandlungen. Erste Forschungen legen personelle und ideologische Kontinuitäten aus der NS-Zeit als eine der Ursachen für die grassierenden Missstände nahe, aber es gibt noch viele weitere Faktoren, die die »Subkultur der Gewalt« (Hans Walter Schmuhl) in den Kinderkuren genährt haben.
Die bekannte Autorin Sabine Ludwig hat im Jahre 2014 ihre eigenen Verschickungs-Erfahrungen zu einem Kinderbuch verarbeitet. »Schwarze Häuser« (Dressler Verlag) war das allererste Buch zum Thema „Verschickungen“ – viele Menschen schrieben ihr daraufhin, dass sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Damals hat das Thema kaum jemanden interessiert. Mittlerweile ist das Schicksal der Verschickungskinder in der Öffentlichkeit angekommen.
Der Bedarf, sich mit der Geschichte der Kinderkuren und damit einer der (transgenerationalen) Traumatisierungen der deutschen Nachkriegsgesellschaft auseinanderzusetzen, wächst. 2021 hat der nordrhein-westfälische Landtag den Beschluss gefasst, die Geschichte der Kinderverschickungen durch ein Bürgerforschungsprojekt aufzuarbeiten. Das daraufhin ins Leben gerufene Citizen Science Projekt-Kinderverschickungen-NRW (CSP-KV-NRW) des Vereins „Aufarbeitung Kinderverschickungen-NRW e.V.“ (AKV-NRW e.V.) hat sich zum Ziel gesetzt, diese unheilvolle Geschichte aus NRW-Perspektive aufzuarbeiten und Betroffene zu unterstützen.
Nach der Lesung aus »Schwarze Häuser« wird Frau Ludwig im Gespräch mit Publikum und dem CSP-Projektleiter Bastian Tebarth Fragen zur ihrer eigenen und allgemeinen Verschickungsgeschichte beantworten.
Eine Veranstaltung von der VHS Köln, Mülheimer Literaturclub und AKV-NRW e.V.
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