Bianca Kabongo ist gebürtige Kölnerin und mit der Stadt Köln nicht nur privat, sondern auch beruflich eng verbunden: Sie ist Mitgründerin und Vorstand der Bücherbörse Köln. Hier leistet sie mit ihren Kolleg:innen beeindruckende Arbeit:Durch die Bücherbörse wurden in den letzten 10 Jahren bisher 15 Schulen für 4.000 Kids im globalen Süden gebaut.

Wir wollten mehr über Biancas Arbeit für die Bücherbörse erfahren und sie euch als Teil der Literaturszene Köln vorstellen.

Die nächste Bücherbörse Köln findet statt am 06. November 2021, 10-18Uhr an der TH Köln  (Claudiusstr.1, 50968 Köln).

Spenden sind jeder Zeit willkommen!

Die Fragen stellte Paula Döring.

Literaturszene Köln: Liebe Bianca, es wäre toll, wenn du uns erstmal ein wenig darüber erzählst, was die Bücherbörse überhaupt ist!

Bianca Kabongo: Mit der Bücherbörse verfolgen wir das Ziel, Schüler:innen in bildungsschwachen Regionen gezielt und nachhaltig Bildungschancen zu ermöglichen. Dazu findet in den Räumlichkeiten der TH Köln, unter dem Motto „Bücher bauen Schulen“, einmal pro Jahr Kölns größte Bücherbörse statt. Aus dem gesamten Erlös der Bücher werden Bildungsprojekte in bildungsschwachen Regionen finanziert.

Dabei hilft ganz Köln mit. Denn die Bücher und Schallplatten werden von Kölner Bürger:innen gespendet – und die Spendenbereitschaft ist überwältigend, über 30.000 hochwertige Bücher kommen jedes Jahr zusammen. Sie werden von uns kategorisiert, mit Preisen versehen und eingelagert, um sie einmal im Jahr auf der Bücherbörse Köln zu kleinen Preisen zu verkaufen.

Inzwischen besitzt die Bücherbörse Köln echten Eventcharakter: Begleitend zum Buchverkauf gibt es ein umfangreiches literarisches, musikalisches und gastronomisches Rahmenprogramm. Neben spannenden Lesungen, geben Bands klangvolle Live-Musik zum Besten. Sogar ein Poetry Slam findet hin und wieder statt und auch für die Kleinsten ist durch ein umfassendes Kinderprogramm, Schminken und Zauberer, gesorgt. Abgerundet wird das Event durch internationale Food-Spezialitäten, leckerstem Kaffee von Kölns ältester Kaffeerösterei Schamong und sündhaft gutem Kuchen.

Leider wird die Bücherbörse Corona bedingt, in einem wesentlich kleinerem Rahmen stattfinden, indem wir uns auf den Buch-, Essen-  und Getränkeverkauf konzentrieren.

LS: Wie lange gibt es sie schon und wer hatte die Idee dazu?

BK: Wir haben die Bücherbörse 2012 in einem kleinen Kreis mit Freund:innen gegründet. Die Idee zeichnete sich wie ein logischer roter Faden ab. Denn wir wollten Bildung ermöglichen und wenn etwas exemplarisch für Bildung steht, dann ist es das Buch. Da war es für uns nur logisch Bücher in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen, diese für den guten Zweck zu sammeln und zu verkaufen. Im Rahmen der Kreislaufwirtschaft freuen wir uns so, den Büchern ein zweites Leben zu schenken, Menschen zu kleinen Preisen den Zugang zu Büchern zu ermöglichen und am Ende mit den Einnahmen und dem Schulbau Bildung zu gewährleisten.

LS: Wie kommt ihr an eure Bücher, ausschließlich durch Spenden?

 

BK: Die Bücher werden von Kölner Bürger:innen aber auch Unternehmen und Buchhandlungen gespendet – und die Spendenbereitschaft ist überwältigend, denn ganz Köln hilft mit. Über 30.000 hochwertige Bücher kommen so jedes Jahr zusammen.

LS: Wie seid ihr organisiert?

BK: Das gesamte Team besteht inzwischen aus 50 ehrenamtlichen Helfer:innen. Dabei sind wir in unterschiedlichen Ressorts wie etwa Logistik, Marketing oder Catering organisiert. Unterjährig werden regelmäßig die uns zugetragenen Bücher kategorisiert, mit Preisen versehen und eingelagert. Dies findet alles in der TH Köln, Campus Südstadt statt, wo viele von uns studiert haben.

LS: Wie finanziert sich die Bücherbörse?BK: Da wir ehrenamtlich arbeiten, entstehen keine Kosten. Es ist uns wichtig, dass alle Einnahmen und Spenden für unsere Bildungsprojekte eingesetzt werden.LS: Ich habe gesehen, dass ihr inzwischen auch ein umfangreiches Literaturprogramm anbietet. Setzt ihr einen inhaltlichen Schwerpunkt und wenn ja, worauf legt ihr besonderen Wert?

BK: Wir freuen uns immer, wenn Autor:innen Lesungen auf der Bücherbörse halten wollen. Dieses Thema steckt bei uns jedoch noch in den Kinderschuhen. Perspektivisch wollen wir das Literaturprogramm gerne stärker ausbauen.LS:Wie nimmst du die Literaturszene Köln war und was würdest du dir für die Zukunft wünschen?

Ich bin in der Kölner Literaturszene nicht tief verankert, aber sehr interessiert und freue mich zu sehen, dass Angebote niedrigschwelliger und vielfältiger werden. Daher freue ich mich auch zukünftig darauf vielfältige Autor:innen zu sehen und zu hören.

Danke, liebe Bianca, für deine Zeit!

Von |2021-10-26T23:29:51+02:0026.10.2021|Aktuelles, Allgemein|

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