Unsere erste Veranstaltung nach der Sommerpause ist die Geschichtswerkstatt RES 49. Heute geht es Dr. Cornelius Steckner um die Steinstraße, jene Kopfsteinpflaster-gedeckte kleine Straße, die hinter dem Traditionslokal „Zum Treppchen“ auf Alt-St.-Maternus zuführt. Die kleine Schifferkirche, von den Rodenkirchnern liebevoll „Kapellchen“ genannt, ist immer noch eine sehr gefragte, romantische Hochzeitskirche in malerischem Ambiente.
So glücklich auch die feschen Bräute den kurzen Weg zum Traualtar gehen, so sehr hat doch schon manche von ihnen im Stillen geflucht, wenn ihre teuren Jimmy Choo – oder ansonsten namhaften Stilettos – die ersten tiefen Schrammen auf dem Katzenköpfchen-Pflaster der Steinstraße abbekommen haben.
1910 schützte die Gemeinde den rheinseitigen Bereich der kleinen Straße mit den „Michelshäuschen“, den alten Fachwerkhäusern, die auch heute noch hier stehen und den Kölner Yacht Club, sowie das Restaurant „Fährhaus“ beherbergen. So entstand hier dank dem Kölner Baudezernenten Carl Rehhorst eine der ältesten Denkmalschutzzonen Deutschlands, damit das historische Ortsbild Rodenkirchens erhalten blieb.
Rehorst, vorher Provinzialkonservator von Sachsen-Anhalt, hatte gerade die Leitung des neuen Kölner Baudezernates übernommen. Er beriet Rodenkirchens Bürgermeister Max Adam (an den die Adamstraße erinnert) und plante mit ihm auch das teilweise erhaltene Rodenkirchener Strandbad und schließlich die Kölner Ausstellung des Deutschen Werkbundes 1914.
Die Spurensuche in der Steinstraße befasst sich unter dem Motto „KulturSpur“ schon mit dem „Tag des offenen Denkmals in Köln“ am 11. September 2022 und offenbart die heute noch sichtbaren Auswirkungen des Rodenkirchner Ortsstatus von 1910 auf historischen Bestand und Neubau.
Alle Bürger, die die Geschichte Rodenkirchens interessiert, sind herzlich eingeladen.