Literaturkalender Köln

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“Nomadengut” – Die Kölner Autorin Luise Straus-Ernst (1893-1944) in Paris. Feuilletons und Geschichten. Mit 18 Paris-Fotos von Klaus Kammerichs.

Vernissage: 24. September um 19 Uhr mit einer Lesung von Eva Weissweiler und Sonja Kargel

Dauer der Ausstellung: von 24. September bis zum 10. Oktober 2021

Öffnungszeiten: nach Vereinbarung per Email oder Anruf unter 0221-2011 373 oder 0221-2011 147

Eintritt: frei

Die Kölner Kunsthistorikerin, Schriftstellerin und Journalistin Luise Straus-Ernst, immer noch hauptsächlich als erste Frau des Malers Max Ernst bekannt, ging im Mai 1933 nach Paris, weil sie als Jüdin verfolgt wurde. Sie dachte, es würde nicht für sehr lange sein. In Paris, das für sie „ein Vorort von Köln“ war, schlug sie sich mit Aushilfsjobs durch und schrieb Feuilletons, die fast filmische Qualitäten haben, über die kleinen und großen Tragödien der Flüchtlinge, das Quartier Latin, Jahrmärkte, Volksfeste und Prostituierte. Doch 1939 musste sie fort, denn Paris wurde von den Deutschen besetzt. Sie ging über Cannes nach Manosque, von wo man sie im Frühjahr 1944 nach Auschwitz deportierte. Sie wurde nicht einmal 51 Jahre alt.

Im Dialog mit der Schauspielerin Sonja Kargel stellt die Kölner Schriftstellerin Eva Weissweiler, Autorin der ersten Biographie über Luise Straus-Ernst, Texte aus Köln und dem französischen Exil vor. Umrahmt wird die Lesung von Bildern zweier Fotografen aus zwei Generationen: Hannes M. Flach (1901 – 1936) und Klaus Kammerichs (*1933).

Hannes M. Flach, mit Luise Straus-Ernst eng befreundet, steht als Fotograf für das Köln der zwanziger und dreißiger Jahre mit seinen Brücken, Plätzen, Kneipen und Nazi-Aufmärschen. Obwohl entschiedener Antifaschist, ging er nach der „Machtergreifung“ nicht ins Exil, sondern entschloss sich, in Köln zu bleiben, wo er 1936 unter nie geklärten Umständen von einem SA-Mann brutal erstochen wurde.

Der Bildhauer und Fotograf Klaus Kammerichs, der in der Kulturkirche schon zweimal mit Ausstellungen vertreten war, hat seine Ehefrau Eva Weissweiler bei ihren Recherchen in Frankreich begleitet und die „Orte“ von Luise Straus-Ernst visuell kommentiert, mit Bildern, die immer dicht an den Originaltexten bleiben, auch wenn sie rund 80 Jahre später entstanden sind.

Für diese Ausstellung hat er sie mit Dokumenten wie Ausweisungsbescheiden und Deportationslisten collagiert, die ein beklemmendes Licht auf die letzten Exiljahre von Luise Straus-Ernst werfen. Zur Einführung spricht die Malerin Maf Räderscheidt, deren Großeltern, das Kölner Künstlerehepaar Marta Hegemann und Anton Räderscheidt, mit Hannes M. Flach und Luise Straus-Ernst eng befreundet waren. Die bekannten Jazz-Musiker Stephan Everling (Gitarre) und Stephan Langenberg (Akkordeon) werden die Texte mit Improvisationen über kölsche Lieder und französische Musette-Motive begleiten.

 

Corona-Regeln: Bei unseren Veranstaltungen folgen wir den jeweils aktuell geltenden Covid19-Bestimmungen von Bund, Land NRW und Stadt Köln. Besucher müssen entweder geimpft, genesen oder negativ getestet sein und dies entsprechend nachweisen. In der Kirche gilt Maskenpflicht bis zur Einnahme des Sitzplatzes. Am Eingang sind zur Nachverfolgung die Kontaktdaten zu hinterlassen.

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