Autorin Nava Ebrahimi im Gespräch mit Maryam Aras
Es gibt Wörter, die wir nicht kennen. Deren Bedeutung wir aber erahnen. Als hätten sie schon immer in uns gewohnt. Und manchmal wollen sie endlich ausgesprochen werden. Als ihre Großmutter stirbt, diese eigenwillige Frau, die stets einen unpassenden Witz auf den Lippen hatte, beschließt Mona, ein letztes Mal in den Iran zu fliegen. Gemeinsam mit ihrer Mutter wagt sie die Reise in die trügerische Heimat. Der Rückflug in ihr Kölner Leben ist schon gebucht. Doch dann überredet sie ihr iranischer Langzeitliebhaber Ramin zu einem Abschiedstrip nach Bam, in jene Stadt, die fünf Jahre zuvor von einem Erdbeben komplett zerstört wurde. Die Fahrt wird für Mona zu einer Konfrontation mit ihrer eigenen Identität und ihrer Herkunft, über die so vieles im Ungewissen ist.
Anlässlich der Aktion “Ein Buch für die Stadt Köln 2022” spricht Autorin Nava Ebrahimi mit Maryam Aras.
Nava Ebrahimi, 1978 in Teheran geboren, erhielt 2021 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Für “Sechzehn Wörter” wurde sie mit dem Österreichischen Buchpreis, Kategorie Debüt, sowie dem Morgenstern-Preis ausgezeichnet. Ebrahimi studierte Journalismus und Volkswirtschaftslehre in Köln und arbeitete als Redakteurin bei der “Financial Times Deutschland” sowie der “Kölner Stadtrevue”. Sie war Finalistin des Open Mike und Teilnehmerin an der Bayerischen Akademie des Schreibens.
Maryam Aras ist Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin und Iranistin. Sie studierte an der Universität zu Köln Islamwissenschaft, Anglistik und Politologie. Sie promovierte über die politische Rolle religiöser Sänger im heutigen Iran. Als freie Autorin schreibt sie Literaturkritiken, Essays und Radiofeatures sowie Texte über Gender Studies und deutsche Gegenwartsliteratur postmigrantischer Autor*innen und deren Rezeption in Feuilleton und Literaturbetrieb.
Eine Veranstaltung des Literatur-in-Köln-Archivs (LiK) unserer Stadtbibliothek.
Cover: © btb Ebrahimi; Foto: © Peter Rigaud