Jasmin Taylor im Gespräch mit Nina Moghaddam
Der Tod der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini, die wegen ihres locker sitzenden Kopftuchs von der iranischen Sittenpolizei verhaftet und misshandelt wurde und infolgedessen drei Tage später starb, war nicht der einzige Fall von Verbrechen an Frauen in Iran. “Im Namen Gottes” beleuchtet zutiefst erschütternde Einzelschicksale von acht Frauen, die stellvertretend für über 40 Millionen von Iranerinnen stehen. Jeder Leidensweg wird in Form eines Memoirs erzählt. Auch die Autorin Jasmin Taylor berichtet als eine der Protagonistinnen von ihren verstörenden Erfahrungen.
Neu und schockierend ist, wie Jasmin Taylor auf Grundlagen des islamisch-iranischen Rechts Bezug nimmt und sachlich erläutert, dass Frauenhass und Gräueltaten durch gezielte Gesetzgebung legitimiert sind. Zudem wird ein Vergleich zwischen der iranischen Gesetzgebung und internationalem Recht gezogen, der sehr deutlich macht, wie überlebensnotwendig konkrete Änderungen des aktuell geltenden Frauenrechts in Iran sind.
Die gebürtige Iranerin Jasmin Taylor flüchtete mit 17 Jahren während des Ersten Golfkriegs nach Deutschland. Sie studierte Psychologie und Human Relations an der University of Maryland und University of Oklahoma. Seit 2002 lebt und arbeitet sie in Berlin. 2014 initiierte sie das Projekt SIS – Strong Independent Sisters, welches geflüchtete Frauen beim Spracherwerb und bei der Arbeitssuche unterstützt
Nina Moghaddam ist eine deutsche TV Moderatorin und Moderationscoach. Sie wurde 1980 in Madrid geboren und hat iranische Wurzeln. Mit ihren beiden Söhnen lebt und arbeitet sie in Köln. Parallel zu ihrer Karriere im Fernsehen studierte sie Regionalwissenschaften Ostasien mit Schwerpunkt China an der Universität zu Köln. Ihr ehrenamtliches Engagement gilt den Frauenrechten im Iran.
Musikalisch wird der Abend begleitet von der Sängerin Diana Damm.
Die Veranstaltung wird gefördert im Rahmen von 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft.