Literaturkalender Köln

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Die alte Geschichte der Nibelungen: Felicitas Hoppe erzählt sie neu und erfindet die Wahrheit – von Siegfried, Brunhild, Hagen, Kriemhild. Ein unschlagbarer Stoff, den die Autorin zum ersten gesamteuropäischen Heldenepos der Gegenwart macht. Über Die Nibelungen. Ein deutscher Stummfilm (S. Fischer) spricht sie mit Christof Hamann.

Sicher ist nur: Es gab eine Zeit, da gehörten alle Schätze der Welt einer Frau. Bis sie sich, ihrer überdrüssig, eines Tages auf und davon machten, sich an verschiedenen Orten versteckten und die Zauberer aller Länder bezahlten, um verzaubert und nicht gefunden zu werden. Wird der Zauber aber eines Tages gelöst, verwandelt sich der Schatz in natürliches Gold und kann nach Hause getragen werden.

Ein Stoff, der seit fast 700 Jahren nicht ruht: Felicitas Hoppe folgt der Nibelungensage von Worms aus den Rhein und die Donau entlang. Vor dem Hintergrund der Wormser Nibelungen-Festspiele, auf der Drehbühne auf dem Domplatz, nähert sich die Büchner-Preisträgerin spielerisch und originell dem historischen Stoff. Die Suche nach dem Schatz, die immerwährende Verlockung des Goldes wird zum Volksfest, auf dem in den Spielpausen Regisseurin, Schauspieler und Statisten zu Wort kommen und Stummfilmelemente, Tortenschlacht und Blutbäder à la Tarantino die Gegenwärtigkeit des Mythos befeuern.

»Felicitas Hoppe hat der Strahlkraft dieses Mythos eine politische, wenn man will kapitalismuskritische, gleichzeitig aber auch ungemein unterhaltsame Deutung hinzugefügt – voller sprachlicher Raffinesse, Witz, Verspieltheit und feiner Ironie« (Angela Gutzeit, SWR2). Die Nibelungen. Ein deutscher Stummfilm war für den Deutschen Buchpreis 2021 nominiert.

Diese Veranstaltung gibt es auch als Livestream. Die Tickets dazu gibt es hier: https://dringeblieben.de/videos/felicitas-hoppe-die-nibelungen-ein-deutscher-stummfilm

 

Foto: © Ekko von Schwichow

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