Literaturkalender Köln

Eine Initiative vom Literaturhaus Köln

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Wo stehen wir aktuell mit unserem Schreiben? – fragten sich die Autorinnen und Autoren des Literatur-Ateliers und wählten diesmal ein gemeinsames Thema. Die Bedingungen, unter denen ihr Blick auf die Gegenwart fällt, zeigen die Herausforderungen und Webfehler unserer Zeit.

Alles anders als sonst – die aktuellen Texte aus dem Literatur-Atelier Köln erzählen vom Leben unter besonderen Bedingungen.

Bei Mitra Gaast steht das Haus, in dem die Erzählerin schreibend lebt, buchstäblich am Abgrund, vielleicht sogar die ganze Welt. Die Stimme eines Wohnungslosen, der bessere Zeiten kannte und sich Fragen stellt, lässt Dietmar Engelberth als Bewusstseinsstrom aufscheinen, während die Wohnstätten bei Hermann Ühlein Albträumen entsprungen sein könnten: im Stahl-Turm, in feuchten Kellern oder auf offener See, stets von bedrohlicher Unsicherheit.

Maik Schurkus beobachtet, wie Gespräche und Kommunikation in eine Schieflage geraten, was auf einen »Webfehler« im System schließen lässt. Und bei Rolf Steiner schwimmen plötzlich Buchstaben auf dem Wasser. Was den »Teichwart« zum Beschreiben des himmlischen Spiegelbildes auf der Teichoberfläche veranlasst, auch wenn für ihn feststeht: zuerst war das Bild, nicht das Wort.

Aus der Familiengeschichte erzählt Joachim Geil, wie die Mutter sich ihr Leben anders vorgestellt hat, anders hätte es auch für den Vater kommen können, aber die Verhältnisse waren nun mal so, wie sie waren. Mia Frimmer geht ihre Figuren noch dichter an: Hier versucht eine Enkelin der Nazi-Vergangenheit ihrer Großmutter auf den Grund zu gehen.

Der Erzählerin bei Bettina Hesse bleibt nur noch eine kurze Frist, bis sie ihren geliebten Rückzugsort in der Natur hinter sich lassen muss, umso intensiver nimmt sie ihn wahr. Auch bei Lydia Koelle ist ein Abschied erkennbar, offen, nicht alles sagend, und doch ist da ein Ich, das ein Du verlässt in einer Sprache, die behutsam poetisch gesetzt ist.

Alles anders als sonst …

Moderation: Ekkehard Skoruppa

Veranstaltungspartner: Kulturamt der Stadt Köln

Foto: (c) Rolf Steiner

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