Wie sich die Stadt am Rhein seit ihrer Gründung vor 2000 Jahren verändert hat, zeigt das Kölnische Stadtmuseum in seiner neu eingerichteten Dauerausstellung im ehemaligen Modehaus Franz Sauer. Für „Köln im Wort“ lädt das Museum gemeinsam mit der Literaturinitiative LAND IN SICHT zu einer neuen Reihe ein. Den Auftakt machen am 22. Mai 2025 die Kölner Autor:innen Karosh Taha und Yannic Han Biao Federer, erkunden die Ausstellung – und damit auch die Geschichte der Stadt – literarisch neu.

Die Idee, diesen neuen Ort, die vielen besonderen Ausstellungsstücke und Geschichten mit der Gegenwartsliteratur zu verbinden kam mit der Neueröffnung des Stadtmuseums auf. Eine leitende Frage bei der Konzipierung des Formats war, so André Patten von LAND IN SICHT: Welche Impulse übt die Geschichte auf die aktuelle Literatur aus Köln aus?

Wie der Autor Yannic Han Biao Federer im Vorfeld bei der Recherche vorgegangen ist, beschreibt er wie folgt: „Ich habe mir Notizen gemacht und Fotos, und seitdem verknüpfe ich das, was mich in der Sammlung beschäftigt hat, mit verwandten Recherchen, die mich seit einigen Jahren begleiten.“ Am Ende, sagt er, habe ihn vor allem das interessiert, was zwischen den Objekten der Sammlung steht oder „im Wortsinn: inter esse, die Beziehung zwischen ihnen, die Auslassungen, das Spannungsverhältnis. Die Depots sind ja immer viel viel größer als das, was auf der Ausstellungsfläche Platz hat, und hier ist es natürlich noch viel stärker der Fall, das heißt, die Kurator:innen hatten da eine noch schwierigere Aufgabe, mussten noch stärker auswählen, was auf dieser Fläche wie erzähl- und zeigbar werden kann. Das macht die Entscheidungen, die getroffen werden mussten, nur noch interessanter, und zugleich kommt es den Schreibenden entgegen, zumindest wenn man sich der literarischen Verdopplung enthalten und eher in den Leerstellen und Zwischenräumen denken und sprechen möchte, aus dem Off der Objekte sozusagen.“

Die Veranstaltung „Köln im Wort“ findet am 22. Mai 2025 um 19.00 Uhr im Kölner Stadtmuseum statt. Es moderiert Änne Seidel (Deutschlandfunk). Der Eintritt ist frei. Mehr Infos hier.