Der norwegische Maler und Grafiker Edvard Munch (1863–1944) gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Tanja Langer taucht tief in die Psyche des Malers ein, der mit 17 Jahren beschloss, sein Leben der Kunst zu widmen. Mit ihrer literarischen Annäherung zeigt die Autorin seine Kämpfe, Ängste und Leidenschaften.
In poetischer Sprache gibt sie einen faszinierenden wie kenntnisreichen Einblick in die Welt des Künstlers, der subtilste Seelenvorgänge auslotete und zugleich radikale Formen erfand. Auch wenn er eine gewisse Nähe zum Expressionismus zeigte, nahm er stets eine Einzelposition in der Malerei ein, ähnlich wie Gauguin und van Gogh, denen er sich nahe fühlte. Seine Themen bezog Edvard Munch aus dem Leben: Tod, Angst, Liebe und Eifersucht beschäftigten ihn bis zu seinem Tod mit achtzig Jahren.
Edvard Munchs tragische Liebe zu Tulla Larsen, sein Aufenthalt in der Nervenheilanstalt in Kopenhagen, die Bedeutung seiner Modelle und der Fotografie für die Malerei finden Platz in diesem Roman, der auch Munchs Besessenheit von der Erinnerung nachvollziehbar macht.
Ihre Liebe zu Edvard Munch entdeckte Tanja Langer bei einem Aufenthalt in der Rasmus Meyer Collection in Bergen (Norwegen) im Jahr 2001. Edvard Munch als Sujet taucht erstmals 2006 in ihrem Roman Kleine Geschichte von der Frau, die nicht treu sein konnte auf.
Tanja Langer inszenierte zahlreiche Theaterstücke und veröffentlichte Erzählungen,
Hörspiele, Romane. 2019 eröffnete sie ihr Projekt zum Erinnern und Vergessen mit dem Roman Meine kleine Großmutter & Mr. Thursday oder die Erfindung der Erinnerung. Als Textdichterin für Neue Musik verfasste sie unter anderem Libretti für die Opern Kleist und Ovartaci – crazy, queer & loveable für 12 Komponist*innen (Staatsoper Unter den Linden, Berlin). 2016 gründete sie den mehrsprachigen Bübül-Verlag Berlin. Sie ist Mitglied des P.E.N.
„Ein wunderbar-eindringliches Künstlerporträt.“
Uta Baier, Kunstmagazin parnass
„… eine aufregende und avancierte Autorin mit Gespür für politisch-gesellschaftliche Umbrüche, die sie immer auch aus privater Sicht zu spiegeln weiß.“
Volker Heigenmooser, literaturkritik.de
„Ich nehme deinen Maler Munch mit auf Reisen – und bin sehr froh darüber, geradezu dankbar für so eine schöne Gesellschaft.“
Judith Hermann
Foto: Tanja Langer_michele corleone © 2016