Mit Dr. Cornelius Steckner
In der heutigen Geschichtswerkstatt geht es um Rodenkirchen und den Berufsstand der (Rhein)Halfen, die in früherer Zeit auf dem eigens hierzu angelegten Leinpfad mit Menschen oder Zugtieren (Pferden/ Ochsen) an bis zu zwei Zoll dicken Hanfseilen Schiffe stromauf-wärts gezogen (getreidelt) haben. Getreidelt wurde bis etwa Mitte des 19. Jh., stellenweise länger. 1848 gab es u.a. in Wesseling einen Aufstand der Rheinhalfen, die ihr Gewerbe durch die aufkommende Dampfschifffahrt gefährdet sahen. Es wurden dann aber immer mehr Dampfschiffe eingesetzt und der Beruf der Halfen starb allmählich aus. Nach Niehl war Rodenkirchen die nächste Station zum Ausruhen und zum Pferdetausch.
„Em Boor“ der Großen Rodenkirchener Karnevalsgesellschaft (GRGK) von 1935 ist das vorindustrielle Rodenkirchen der Halfen und Rheinhalfen am Leinpfad in der Tracht der Rheinhalfen mit Zipfelmütze und Dreschkolben, gegenwärtig. Sie hatten den Ruf, recht derbe und trinkfreudige Kerle zu sein. Deshalb die vielen Gastwirte in der Nähe der Treidel-stationen. Aber es finden sich auch Spuren weiterer, vom Treideln abhängiger Gewerbe. Neben Kleingehöften und Höfen zur Lebensmittelversorgung waren das z.B. die Blaufärber, die Hufschmiede, Radmacher und Sattler.
Wenn alteingesessene Rodenkirchener Bürger noch Anekdoten, Erzählungen, überlieferte Geschichten aus der Zeit der Treidelschiffahrt kennen, heute Abend können sie davon berichten.
Alle Bürger, die die Geschichte Rodenkirchens interessiert, sind herzlich zu diesem Abend eingeladen.
Besucher müssen sich an die an diesem Tag hier geltenden Coronaregeln halten (im Zweifelsfall Nachfrage bei der Stadtteilbib.: Tel.: 0221-221-92370).