Wollen Sie wissen, weshalb Flensburg das Odessa des Nordens sein könnte? Welche Sprachen man miteinander mischen muss, damit einen niemand mehr versteht? Warum die Witze in Odessa einen Bart tragen – und er ihnen sogar steht? Oder wie die Menschen in Odessa immer das richtige Wort finden, obwohl sie so viele Worte verlieren? Wie sehr ukrainischer Speck gesünder ist als Moosbeeren? Was der Unterschied ist zwischen scha! und scho? Wenn Sie all das wissen wollen, werden Sie bei uns Antworten erhalten, die vielleicht sogar beinahe stimmen. Denn wir reden Tacheles, selbst wenn wir Schmonzes erzählen. Zu jüdischen, ukrainischen und jüdisch-ukrainischen Liedern, virtuos interpretiert vom berlinerisch-ukrainisch-russischen Trio Scho, liest der Autor Alexander Estis aus seinen sprachakrobatischen Satiren.
Festival »Aufschimmern. Zeit für jüdische Kunst«
Vom 28. bis zum 31. Mai findet in Köln das Festival »Aufschimmern. Zeit für jüdische Kunst« statt. Vertreten sind Literatur, Kabarett, Film, Musik, Tanz, bildende Kunst und Gespräch. Die einzelnen Veranstaltungen werden an verschiedenen Orten der Stadt in Kooperation mit lokalen Institutionen und Akteuren durchgeführt.
Das Festival will die jüdische Kunst in Deutschland feiern – in unterschiedlichsten Formen, Facetten und Genres. Es soll jüdische Kunst nicht nur durch das übliche Prisma der Erinnerungskultur, sondern als lebendiges und zeitgenössisches Phänomen erfahrbar machen, wobei auch die festliche, humor- und freudvolle Komponente der jüdischen Kultur besonders zum Tragen kommen soll.
In Zeiten des wiedererstarkenden Antisemitismus möchten wir durch künstlerisches Handeln nicht nur antisemitischem Hass entgegentreten, sondern auch dazu einladen, jüdische Kultur in allen Formen zu zelebrieren – auf eine inklusive Weise, die alle Kunstformen und alle Menschen zum Miteinander einlädt und Berührungsängste, Vorurteile oder Fremdheitsgefühle auflöst.
Indem die Synagogen-Gemeinde Köln als Partner des Festivals auftritt, öffnet sie sich in besonderem Maße auch für nichtjüdische Besucher, die so die Möglichkeit erhalten, einen vielleicht bisher unbekannten Ort in der eigenen Stadt zu entdecken. Teile des Festivals können auch in ukrainischer, russischer und hebräischer Sprache mit entsprechender Übersetzung stattfinden.
Das Festival wird kuratiert von Gundula Schiffer, Leni Karrer und Alexander Estis; es wird gefördert durch die Kunststiftung NRW, die RheinEnergie Stiftung, die Moses Mendelssohn Stiftung und das Kulturamt Köln.