Buchvorstellung mit Michael Bienert, Lena Sabine Berg und Axel Gottschick
Es gibt nur wenige Materialien, die sich aus dem Nachlass Irmgard Keuns (1905 bis 1982) erhalten haben. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass Michael Bienert erst jüngst ein kleines, aber spannendes Briefkonvolut im Literaturarchiv der Akademie der Künste in Berlin entdeckte und publizierte. Es beleuchtet eine weitere Facette der Autorin.
Im Sommer 1935 erhielt Keun, deren Romane von den Nationalsozialisten verboten wurden, Post von einem unbekannten Kollegen. Franz Hammer (1908 bis 1985) wurde nach der Machtübernahme Hitlers verhaftet und anschließend zu Zwangsarbeit verpflichtet. Dennoch hatte er – wie Irmgard Keun – das Schreiben nicht aufgegeben. Zwischen beiden entstand rasch eine Brieffreundschaft, die auch nicht abriss, als Keun ins Exil ging. Weitere kürzlich aufgefundene Briefe, unter anderem an ihren Ehemann Johannes Tralow (1882 bis 1968), stammen aus der Zeit von Keuns Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1940. In ständiger Gefahr, ins Konzentrationslager zu kommen, schlug sie sich bis Kriegsende durch. In den Trümmern ihres Kölner Elternhauses begann sie, wieder zu schreiben.
Michael Bienert lebt als freier Autor in Berlin und leitet seit dreißig Jahren literarische Stadtspaziergänge. Er hat zahlreiche Bücher zur Berliner und Potsdamer Literatur- und Kulturgeschichte veröffentlicht, unter anderem “Die Entdeckung Berlins” (2014), “E.T.A. Hoffmanns Berlin” (2015), “Döblins Berlin” (2017), “Brechts Berlin” (2018), “Das kunstseidene Berlin” (2020) und “Das romantische Berlin” (2021).
Die Briefe werden von der Schauspielerin Lena Sabine Berg und dem Schauspieler Axel Gottschick vorgetragen.
Eine Veranstaltung des Literatur-in-Köln-Archiv (LiK) in Kooperation mit dem Buchsalon Ehrenfeld.
Regelungen für den Besuch der Veranstaltung
Bitte beachten Sie die derzeitig gültigen Regelungen zum Besuch der Veranstaltung unter www.stbib-koeln.de/corona. Je nach Infektionslage können Veranstaltungen kurzfristig abgesagt werden.