Dienstag, 16.05.23 um 19:30 Uhr
Raoul Schrott liest und erzählt aus „Inventur des Sommers. Über das Abwesende“.
Nach einer Pause stellt uns Jan Wagner seine neue Übersetzung von Dylan Thomas „Unterm Milchwald“ vor.
Ort: Stadtbibliothek Köln, Josef-Haubrich-Hof 1, 50676 Köln
Eintritt (einzeln): 10,-€, ermäßigt 8,-€
Kombiticket für beide Abende: 15,-€
VVK über die Buchhandlung: info@bittner-buch.de, 0221/2574870
Eine Veranstaltung der Buchhandlung Klaus Bittner in Kooperation mit der Stadtbibliothek Köln und dem Institut für Deutsche Sprache und Literatur I (Universität Köln). Vielen Dank an den Carl Hanser Verlag für die Unterstützung.
Raoul Schrott, geboren 1964, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Peter-Huchel-Preis. Bei Hanser erschienen zuletzt u.a. „Politiken & Ideen“ (Essays, 2018) und „Eine Geschichte des Windes oder Von dem deutschen Kanonier der erstmals die Welt umrundete und dann ein zweites und ein drittes Mal“ (Roman, 2019). Raoul Schrott arbeitet zurzeit im Auftrag der Stiftung Kunst und Natur an einem umfangreichen Atlas der Sternenhimmel. 2023 wird er die Ernst-Jandl-Dozentur der Universität Wien innehaben.
Zum Buch „Inventur des Sommers“ : Lockdowns und Krieg haben in unserer Gegenwart große Lücken aufklaffen lassen. Raoul Schrotts formensprengende Gedankengedichte erkunden, wie sehr unser Denken, Handeln und Fühlen vom Absenten geprägt ist. Vermag es die Poesie, das Verlorengegangene wiederzubringen? Was bleibt und was lassen wir zurück, wenn wir gehen? Kunstvoll, klug und sinnlich rückt dieser zwischen Essay und Lyrik mäandernde Band ein buntes Kaleidoskop jener zersprungenen Momente vor Augen, die unser Leben ausmachen.
Federico Italiano, 1976 in Novara geboren, lebt als Lyriker, Übersetzer und Herausgeber in Wien, wo er an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften forscht. An der LMU München ist er Dozent für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Seine Lyrik wurde u.a. mit dem Tirinnanzi-Preis (2020) ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Bei Hanser gab er zuletzt mit Jan Wagner die Anthologie „Grand Tour“ (Reisen durch die junge Lyrik Europas, 2019) heraus.
Zum Lyrikband „Sieben Arten von Weiß“ : Federico Italiano gehört zu den „stärksten Lyrikern seiner Generation“ (La Repubblica). Seine Gedichte verbinden auf höchst originelle Weise Naturbetrachtung mit weltumspannend postmodernen Bildern, in denen exotische Riesenkrabben ebenso auftauchen wie nigerianische Scrabble-Weltmeister. Seine spielerisch elegante Lyrik sucht auch den Dialog mit anderen Poeten, ob man sich mit Ted Hughes zum Kaffee verabredet oder Brodsky ein Postskriptum schreibt. „Sieben Arten von Weiß“ versammelt die schönsten Gedichte von Federico Italiano in der glänzenden Übersetzung von Raoul Schrott und Jan Wagner.
Jan Wagner, 1971 in Hamburg geboren, lebt in Berlin. Zuletzt erschienen „Die Life Butterlfy Show“ (2018) sowie die Essaybände „Der verschlossene Raum“ (2017) und „Der glückliche Augenblick“ (2021). Für seinen Gedichtband „Regentonnenvariationen“ (2014) gewann er 2015 den Preis der Leipziger Buchmesse, 2017 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
Zum Buch „Unterm Milchwald“ : Das legendäre Werk des walisischen Dichters Dylan Thomas in einer neuen, funkelnden Übersetzung von Jan Wagner, der „Unterm Milchwald“ als das schönste Stück Literatur bezeichnet, „das jemals über den Äther lief“. Der Morgen beginnt in dem kleinen Fischerdorf Llareggub an der walisischen Küste. Wir folgen den Bewohnern in ihre Träume, wir sitzen in den Stuben, hören die Gespräche in einer Schenke, lugen in die Brautkammern unverheirateter Mädchen und folgen insbesondere den heimlichen Liebespaaren hinauf in den Milchwald.
Dylan Thomas, 1914 in Swansea geboren, 1953 in New York gestorben, arbeitete ab 1934 für Zeitschriften und die BBC in London. 1949 zog er sich in den kleinen walisischen Fischerort Laugharne zurück. Er schrieb Gedichte, Essays, Briefe, Drehbücher, autobiographische Erzählungen und das Stück „Unterm Milchwald“, das postum mit dem Prix Italia 1954 ausgezeichnet wurde.
© Christoph Greussing, © mueck-fotografie, © Nadine Kunath