Zusammenfassung

Vor wenigen Tagen hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Gewinner des Deutschen Verlagspreises 2024 bekanntgegeben. Darunter befinden sich auch "parasitenpresse" und "kupido" – zwei Kölner Verlage.

Vor wenigen Tagen hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Gewinner des Deutschen Verlagspreises 2024 bekanntgegeben. Ausgezeichnet wurden insgesamt 84 Verlage, darunter viele unabhängige, die zur literarischen Vielfalt der deutschen Kultur- und Literaturlandschaft beitragen. So auch die beiden Kölner Verlage parasitenpresse und kupido, denen wir hiermit ganz herzlich gratulieren.

parasitenpresse und kupido Literaturverlag – liebevoll zusammengestelltes Programm und Nachhaltigkeit

Der 2000 von Wassiliki Knithaki und Adrian Kasnitz gegründete Verlag parasitenpresse hat sich auf die Publikation von Lyrik und Kurzprosa spezialisiert – u.a. befinden sich auch bekannte Kölner Autor:innen wie André Patten oder Alexander Estis darunter. Für Knithaki und Kasnitz ist die Auszeichnung mit dem Deutschen Verlagspreis keine Premiere. Bereits im Jahr 2021 ergatterten sie einen der begehrten Listenplätze. Der vom Übersetzer Frank Henseleit gegründete kupido Literaturverlag hingegen befindet sich zum ersten Mal unter den Ausgezeichneten. Seit 2019 werden dort sorgfältig recherchierte Ausgaben moderner, postmoderner und zeitgenössischer Autor:innen publiziert. Ein deutlicher Fokus liegt dabei auf der Publikation von internationalen Autor:innen, die einem deutschen Publikum bislang vielleicht eher weniger bekannt sind. In der FAZ beschrieb Oliver Jungen die Arbeitsweise des Verlags als das “Gegenteil von Kurzarbeit”, weil ein besonderes Augenmerk auf langfristige literarische Projekte, wie beispielsweise groß angelegte Serien, gelegt wird.

Beide – parasitenpresse und kupido – gehören der sogenannten unabhängigen Verlagslandschaft an, d.h. sie agieren fernab der großen Verlagskonzerne. Das bietet viel Freiraum für die Publikation neuer Stimmen, experimentellerer Schreibformen und frischer Themen. Zusätzlich zur regulären Verlagsarbeit organisieren beide Verlage Lesungen und Kulturveranstaltungen, sodass sie die Kultur- und Literaturlandschaft auch über die Bücher hinaus prägen. So organisiert Adrian Kasnitz beispielsweise den Kölner Literaturklub und ist Teil des Teams vom elk-Festival (Europäisches Literaturfestival Köln-Kalk). Der kupido Literaturverlag ist angeschlossen an eine gleichnamige Buchhandlung im Kölner Panthaleons-Viertel, in der auch regelmäßig Lesungen stattfinden.

Aussicht auf großen Gewinn am 16. Oktober 2024

Gerade für unabhängige Verlage ist eine Auszeichnung von großer Wichtigkeit, denn wie auch im Fall von parasitenpresse und kupido werden diese häufig von Literaturliebhaber:innen betrieben und zeigen ein besonders ausgeprägtes persönliches Engagement. Mit der Auszeichnung des Deutschen Verlagspreises hängt zudem nicht nur Prestige, sondern möglicherweise auch eine ordentliche Finanzspritze zusammen. Denn die Ausgezeichneten haben nun die Chance auf die drei Spitzenpreise im Wert von jeweils 50.000 Euro, die am 16. Oktober im Rahmen der Frankfurter Buchmesse vergeben werden. Erstmalig wird dann auch ein Gütesiegel für besonders nachhaltige Verlagsarbeit vergeben, das mit 30.000 Euro dotiert ist. Weitere 80 Verlage werden mit einem Gütesigel und jeweils 18.000 Euro prämiert.

Wir freuen uns mit parasitenpresse und kupido und drücken für den 16. Oktober die Daumen!