Roman über den Israel-Palästina-Konflikt
1991. Ausgerechnet als Opfer rassistischer Ausschreitungen deutscher Neo-Nazis begegnen sich die jüdische Sängerin Naomi und der palästinensische Student Karim. Im Land der Shoa, das mitverantwortlich ist für die Tragödie ihrer Völker, beginnt eine Beziehung zwischen »Feinden«. Zur gleichen Zeit bereitet der Journalist Janosch eine Reportage über Israel-Palästina vor und fragt sich voller Zweifel, warum er, ein Kind deutscher Nazis, an einem Israel-kritischen Bericht arbeitet. Die Liebenden, Naomi und Karim, und auch der Journalist Janosch reisen nach Israel-Palästina und erleben die verheerenden Auswirkungen der Okkupation und der fortschreitenden Annexion der palästinensischen Gebiete durch jüdische Siedler.
2048. Aliyah, die Tochter von Naomi und Karim, soll als Zeitzeugin aussagen. Was ist aus dem Land ihrer Vorfahren geworden? Was ist mit den Menschen in Israel-Palästina geschehen – 25 Jahre nach Geiselnahme, Massenmord und Krieg in Gaza, 100 Jahre nach Nakba und Staatsgründung Israels?
Naomi, CNN-Interview:
»Er wusste nichts von mir und ich wusste nichts von ihm. Wir waren nur zwei Menschen. Ist es wirklich so schwer vorstellbar, dass zwei Menschen sich ineinander verlieben, ohne sich vorher ihrer Herkunft, ihres Glaubens, ihrer Hautfarbe zu vergewissern? Wir glauben beide, wir hoffen beide inständig, dass die Feindschaft unserer Völker überwunden werden kann.«
(aus: ALIYAH, S. 203)
Interview Frauen in Schwarz:
»Bisher hat noch jede israelische Regierung die Siedlungen toleriert oder sogar mit staatlichen Geldern gefördert.«
»Das ist der Weg der Gewalt und des Hasses. Wir ›Frauen in Schwarz‹ sind uns dessen bewusst, dass dieser Weg unsere Seelen vergiftet und Kinder und Kindeskinder in eine endlose Spirale des Unrechts und der Vergeltung führt. Deshalb stehen wir Frauen, wir Mütter und Großmütter, aus Israel und Palästina, im Kreis zusammen, ergreifen unsere Hände, erheben unsere Herzen zu einer Gemeinschaft gleichen Rechts. Wir respektieren einander, wir lernen voneinander, eines Tages leben wir auch miteinander. Das ist unsere Hoffnung.«
(aus: ALIYAH, S. 174)




