Literaturkalender Köln

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Die bekannte Kölner Sachbuch-Autorin und Journalistin Ingrid Müller-Münch hat angesichts der Besorgnis erregenden Zunahme rechtsextremistischer Strömungen 2024 das Thema der Majdanek- Prozesse (1975 – 1981) wieder aufgegriffen. Schon 1982 hatte sie sich damit befasst..

Sie konfrontiert den Leser in ihrem neuen Buch mit den furchtbaren Gräueltaten der Angeklagten, die Leben zerstörten – letztendlich auch ihre eigenen. Die Frage, warum diese Frauen fähig waren, ohne Not und ohne jegliche Empathie ihre Mitmenschen zu quälen, zu misshandeln, zu demütigen, zu morden, bleibt dabei unbeantwortet. Die TäterInnen bekamen vergleichsweise milde Strafen. Gerecht erschien das weder der Autorin noch den beteiligten Richtern. Und so beschäftigt sich das Buch auch mit der Verfahrensweise der Justiz, die den Angeklagten ihre lange zurückliegenden Taten nachweisen musste und deren Anwälte sich aller juristischen Kniffe bedienen konnten.

Die Frauen auf der Anklagebank „waren keine fanatischen Nationalsozialistinnen, bevor sie zu brutalen, sadistischen und mörderischen KZ – Aufseherinnen wurden, sondern Hausfrauen, Fabrikarbeiterinnen oder Pflegerinnen … aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Diese Täterinnen-Biografie sollte grade jetzt Pflichtlektüre in den Schulen werden und zugleich uns allen eine Mahnung für die Zukunft sein !“ Günter Wallraff, Sommer 2024

Begleitet wird die Lesung vom einfühlsamen Gitarrenspiel Richard Bargels, der nuanciert und virtuos die gelesenen Passagen unterstreicht.

„Die Täterinnen von Majdanek“ ist im August 2024 im Dittrich-Verlag erschienen.

Foto: (c) Autorenbild vom Dittrich-Verlag

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