Das Lagertagebuch des Isy Aronowitz, 13. Dezember 1940 – 26. August 1943
Isy Aronowitz, 1913 in eine jüdische Familie in Wuppertal-Elberfeld geboren, wurde im Oktober 1938 während der sogenannten Polenaktion vom NS-Staat gewaltsam nach Polen abgeschoben. 1940 bis 1943 musste er beim Autobahnbau und in einem Rüstungsbetrieb Zwangsarbeit leisten. In diesen zweieinhalb Jahren führte er ein 302-seitiges Tagebuch.
Aronowitz überlebte die Deportation nach Auschwitz und weitere Lager, floh von einem Todesmarsch und wanderte nach der Befreiung nach Australien aus. 1989 starb er in Melbourne.
Doch sein Tagebuch blieb erhalten: Richard Aronowitz-Mercer fand es unter den Unterlagen seiner 1992 früh verstorbenen Mutter, der Nichte von Isy. Christoph Heyl hat das ebenso anrührende wie historisch bedeutsame Zeitdokument nun herausgegeben.
Zusammen stellen Aronowitz-Mercer und Heyl die Edition vor und berichten über die Bedeutung des Textes aus der Perspektive des Nachfahren/Autors und des Wissenschaftlers.
Christoph Heyl ist Professor für Britische Literatur und Kultur an der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschungsgebiete reichen von der Literatur und Kultur der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.
Richard Aronowitz-Mercer ist Global Head of Restitution bei dem renommierten Auktionshaus Christie’s und Autor mehrerer Lyrikbände und Romane. In seinem ersten Roman, „Five Amber Beads“ (2006), verwendete er Auszüge aus dem Tagebuch.

