Mittwoch, 15. November 2023 um 19:00 Uhr
Institut français Köln, Sachsenring 77, 50677 Köln
Moderation: N. N.
Deutscher Text: Anna Nikolay
Eintritt: 8,-€ / 5,-€. VVK über das Institut français Köln
Anmeldung unter: info.koeln@institutfrancais.de
Vor zwanzig Jahren hat Brigitte Giraud den Mann ihres Lebens, Claude, bei einem Motorradunfall verloren. Drei Tage später ist sie mit ihrem kleinen Sohn in das neue Haus, das sie zusammen mit Claude gekauft hat und in dem er nun niemals wohnen wird, gezogen. Wer die Schuld an dem Unfall trägt, bleibt unaufgeklärt, ihre Fragen unbeantwortet. Als sie zwanzig Jahre später gezwungen ist, das Haus zu verkaufen, das dem Erdboden gleichgemacht werden wird, fühlt es sich für sie an, als würde sie Claudes Seele verkaufen. Der Moment ist gekommen, sich ihrer Vergangenheit zuzuwenden. Erstmals traut sie sich, sich dem „Was wäre gewesen, wenn“ zu stellen. Girauds intime Suche umkreist universelle Fragen: „Was im Leben löst die Katastrophe aus? Existiert das Schicksal?“ Schnell leben ist eine Liebesgeschichte, eine Erzählung über Schuld, ohne Schuldige zu benennen, ein Porträt der Abwesenheit.
Brigitte Giraud wurde 1960 in Sidi Bel-Abbès (Algerien) geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Lyon, wo sie auch heute noch lebt. Sie arbeitete als Buchhändlerin (u. a. in Lübeck), als Übersetzerin und Journalistin. Sie veröffentlichte zahlreiche mit Preisen ausgezeichnete Romane. Für „Schnell leben“ erhielt sie 2022 den bedeutendsten Literaturpreis Frankreichs, den Prix Goncourt.
Eine Kooperation des Institut français Köln mit dem Verlag Frankfurter Verlagsanstalt und der Buchhandlung Klaus Bittner.
© Foto: Pascal Ito / Flammarion